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Stage in Erinnerung an Roberto Bertolani

Vor fünf Jahren, am 16. September 2019, ist Roberto Bertolani, der Trainer des Wadokan Karate Bruneck, verstorben.

Fünf Jahre später – auch an einem Montag, auch beim ersten Training der Saison – hat man seiner bei einem Stage gedacht. Aus organisatorischen Gründen konnte das Stage nicht in „seiner“ Halle stattfinden, sondern musste in Dietenheim ausgetragen werden.

Viele seiner ehemaligen Schüler sind gekommen, gar manche haben sogar den Karate-Gi übergezogen und aktiv am Stage teilgenommen.

Eine besondere Freude war, dass die Mutter von Roberto, seine beiden Töchter und seine Ex-Frau gekommen und die ganze Zeit geblieben sind.

Anhand einer PowerPoint-Präsentation hat Trainer Arnold Rofner, der nach dem Tod von Roberto die Leitung des Wadokan Karate Bruneck übernommen hatte, die Person und die Geschichte von Roberto aufgezeigt und deutlich gemacht, wie sehr Karate dessen Leben geprägt, geformt und mitbestimmt hat. Umgekehrt gilt es genauso: Roberto hat wie kein anderer das Karate im Pustertal geprägt und Südtiroler Karate-Geschichte geschrieben.

Was für ein ergreifender Moment, als Elisa, die ältere Tochter von Roberto, das Wort ergriffen, von ihrem Vater erzählt und beschrieben hat, wie er durch und durch Karateka war. „Roberto freut sich sicher über diesen Abend“, so ihr Fazit, das mit langem Applaus bekräftigt wurde.

Alina, die jüngere Tochter von Roberto, bewahrt den Schwarzen Gurt ihres Vater auf – an diesem Abend durfte Trainer Arnold diesen Gurt tragen – und die Ehre darüber war ihm regelrecht ins Gesicht geschrieben.

Auch der Brief, den Riccardo Mosco, der Präsident der FIK, zu diesem Anlass an alle Anwesenden, speziell an die Familienangehörigen, geschrieben hatte, hat die Wertschätzung gegenüber Roberto zum Ausdruck gebracht.

Inhaltlich wurden an diesem Abend zwei Schwerpunkte gezeigt, die Roberto am Herzen lagen: Arnold Rofner hat einen Hebel gezeigt, während Stefano Del Nero und Martin Pezzei die Kata Bassai „gezeigt“ haben – mehr als ein Vorzeigen war es ein Eintauchen – hinein in das Verständnis, die Interpretation, sogar in die Geschichte dieser Lieblings-Kata von Roberto.

„Dieses Stage war seiner würdig“, so einer seiner ehemaligen Schüler im Anschluss an diesen gelungenen Abend, der die Person, die Lehre und die Botschaft von Roberto einmal mehr lebendig werden ließ.

Martin Pezzei

* 26/06/1973